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Zwanzig Jahre nach der ersten Einladung ehemaliger jüdischer Bürger legt der Arbeitskreis Jüdische Geschichte in Borken und Gemen seine Forschungsergebnisse vor. Darunter befinden sich Selbstzeugnisse der Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, wie sie in dieser Dichte wohl nur für wenige westfälische Städte dokumentiert sind. Sie schildern die Flucht in die Niederlande, das Leben in der Illegalität, den Neuanfang im Exil. Bei ihren Recherchen stießen die Autoren auch auf ein in Theresienstadt geführtes Tagebuch des Borkeners Moritz Gans, das in Auszügen veröffentlicht wird. Eingeleitet wird der Band durch einen umfangreichen Überblick über die Geschichte jüdischen Lebens in Borken und Gemen vom Mittelalter bis in die NS-Zeit. Vertiefende Beiträge widmen sich der Selbstverwaltung der beiden jüdischen Gemeinden, der jüdischen Schule und ausgewählten Familiengeschichten.
Inhaltsverzeichnis
I. 600 Jahre jüdisches Leben in Borken und Gemen1. Borkener Anfänge vor 1350 • 52. Neuansiedlungen in Borken und Gemen (1540-1616) • 93. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Säkularisation • 144. Die Napoleonische Zeitenwende • 265. In der preußischen Monarchie (1816-1869) • 336. Im geeinten Kaiserreich (1871-1918) • 517. Die Weimarer Zeit • 658. Unter nationalsozialistischer Herrschaft • 759. Folgen der Shoah • 120II. Jüdische Gemeinschaftseinrichtungen1. Die Synagoge in Borken • 1282. Die Synagogen in Gemen • 1303. Die Mikwe in Gemen • 1334. Die jüdischen Friedhöfe in Borken • 1345. Der jüdische Friedhof in Gemen • 1436. Die jüdische Schule in Borken • 1487. Die jüdische Schule in Gemen • 1518. Lehrerpersönlichkeiten • 153III. Jüdisches Leben im Achterhoek1. Die jüdische Gemeinde in Winterswijk • 1642. Jüdische Flüchtlinge, Einwanderungspolitik und bürgerschaftliches Engagement • 1733. Das Lager Westerbork • 1804. Jüdische Schlachter und Kaufleute • 182IV. Familiengeschichten1. Die Löwensteins (Gemen) • 1902. Erinnerungen an Hannelore Frank (Weseke) • 1983. Ricka Haas im Spiegel von Familienfotos • 2034. Familie Humberg (Borken) • 2075. Familie van Cleeff (Borken) • 2116. Ein Rabbiner in Borken: Dr. Max Köhler • 2157. Herbert Jonas und sein Torawimpel • 220V. Erinnerungen der Überlebenden1. Aus den Erinnerungen von Herbert Klaber • 2262. Die »Auswanderung« der Familie Silberschmidt • 2343. Alisa Kohlhagen, geborene Ilse Heymans, erinnert sich • 2374. Inge Gitler, geborene Locker, besucht Borken und erinnert sich • 2415. Ein Brief von Selma Cohen (11. August 1945) • 2436. Michael Schwarz erinnert sich an seine Mutter • 2457. Das Tagebuch von Moritz Gans (Juli 1943 – Juni 1945) • 2478. Manfred Gans schildert das Wiedersehen mit seinen Eltern • 2539. Ein fiktives Interview mit Martha Salinger • 25710. Erinnerungssplitter von Gela Simon Rath • 262VI. Die Pogromnacht 1938 in Erinnerung und Erzählung1. Augenzeugenberichte zur Pogromnacht in Borken, Gemen und Weseke • 2642 Die Erzählung »Zurück nach Tungerloh« • 276VII. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskulturen1. Die Rückkehrer Erich Haas, Sally Landau und Josef Schwarz • 2822. Arbeitskreis »Jüdisches Leben in Borken und Gemen« • 2903. Vom Wert des Forschens und Erinnerns • 2924. Ein Spaziergang durch Borken • 297Liste der Shoah-Opfer • 300Liste der jüdischen Lehrer in Borken und Gemen • 330Anmerkungen • 335Literatur • 376Register • 383Abbildungsverzeichnis • 386Autoren • 390