Aus einer Hochburg des Reformjudentums

Minninger, Monika

Aus einer Hochburg des Reformjudentums

Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 20. Jarhunderts

Band-Nr 11
Auflage 1. Auflage
Umfang 264 Seiten
Einband gebunden
erschienen 17.10.2006
Bestell-Nr 0611
ISBN 978-3-89534-611-8
Preis 19,00
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Die jüdische Gemeinde Bielefelds entwickelte sich im 19. und frühen 20. Jahrhundert parallel zum industriellen Aufschwung der Stadt zum Oberzentrum ostwestfälischer Juden. Als Sitz des Landesverbandes der Synagogengemeinden war Bielefeld eine der jüdischen Metropolen Westfalens und angrenzender Gebiete. Was den Ruf der Synagogengemeinde ausmachte, waren ihre religiöse Liberalität und Reformfreudigkeit, ihre starke Assimiliertheit und Identifizierung mit „Deutschtum“ und deutscher Kultur. Das reich bebilderte Buch enthält neben Archivquellen, Presseberichten und Auszügen aus schwer beschaffbarer Literatur Familienchroniken, Memoiren, Gedichte und unveröffentlichte Briefe der betroffenen Zeitzeugen. Kurzkommentare, Begriffserklärungen und ein Namens-, Orts- und Sachregister erschließen das Material.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 111 140 Jahre im Spiegel einer Familienchronik. Geschichte der Familie Porta. Von Walter Porta, 1940 14Erster Teil: Im Zeitalter von Judenemanzipation und Assimilation, 1800-1918 33A. Synagogengemeinde, Jüdische Institutionen, Religiöses Leben 332 Höchst mangelhafter Religionsunterricht. Bericht über den Zustand des jüdischen Schulwesens in den Städten Ravensbergs. Von Geh. Rat von Hohenhausen, 1806 333 …. unseren geringen Nahrungserwerb noch zu schmälern gedenken. Bittschrift der Bielefelder Judenschaft an den Präfekten des Weserdepartements in Osnabrück, 1808 344 Liste der Bielefelder Juden männlichen Geschlechts, 1812 355 Heil dem besseren Könige! Rede zur Feier des am 18ten Juni erfochtenen glorreichen Sieges und des Einzugs der Verbündeten in Paris. Gehalten vor der israelitischen Gemeinde zu Bielefeld. Von Rabbiner Moses Friedheim, 1815 386 Ein zerrütteter Rabbinatsbezirk. Rabbiner Moses Friedheim in Bielefeld an die Regierungskommission, 26. März 1815 407 Ein eher negatives Gutachten. Bericht des Landrats von Borries an die Regierung Minden über die Situation der Juden in Stadt und Kreis Bielefeld, 20. Januar 1817 418 Jüdisches „Kirchen“-Inventar. Erbeigentum der Israelitischen Gemeinde in Bielefeld, 1822 429 Ein „geläuterter“ jüdischer Gottesdienst. Mindener Sonntagsblatt, 16. Mai 1832 4310 Ein kritischer Bericht. Beantwortung eines Fragebogens der Regierung durch den jüdischen Lehrer Joachim Posener, 1843 4411 Schon vergessen? Die alte Synagoge. Von Martha Modersohn-Kramme, 1929 4712 Die Bielefelder jüdischen Haushalte 1846 5013 Religionsschule statt jüdische Elementarschule. Israelitisches Familienblatt, 25. Juli 1876 5214 Religionsunterricht an den Gymnasien. Israelitisches Familienblatt, 23. Juli 1878 5215 Fasten am Versöhnungstag. Israelitisches Familienblatt, 20. Dezember 1888 5316 Der erste Jugendgottesdienst. Israelitisches Familienblatt, 13. Juni 1890 5317 Ein Frommer aus dem 18. Jahrhundert. Rede, gehalten am 8. Februar 1891 auf dem jüdischen Friedhof zu Bielefeld zum ehrenden Gedächtnis des würdigen 111jährigen Greises Herrn Markus Jordan, geboren am 6. Oktober 1779, gestorben am 2. Februar 1891. Von Felix Coblenz 5418 Im Geiste eines gesunden Liberalismus. Der Wächter, 2. Juli 1901 5519 In der Hochburg der Antizionisten. Erinnerungen eines Jecken. Von Sammy Gronemann, 1902 5720 Zionismus widerspricht dem ewigen Naturgesetz. Die Hoffnung Israels. Predigt von Dr. Felix Coblenz, vor 1904 5821 Ein Vierteljahrhundert Gemeindevorsitzender. Israelitisches Familienblatt, 22. Januar 1904 6122 Eine Zierde unserer Stadt. Protokoll der Preisgerichts-Sitzung vom 13. Mai 1902 6223 Die Einweihung der neuen Synagoge. Bielefelder General-Anzeiger, 21. September 1905 6424 Die Einweihung der neuen Synagoge. Die Volkswacht, 22. September 1905 6725 Die Einweihung der neuen Synagoge. Israelitisches Familienblatt, 28. September 1905 6826 Das Einweihungsgedicht. Von Josefa Metz, 20. September 1905 7027 Verbrannter Tempel. Von Karen Gershon. Freie Presse, 10. August 1963 72B. Zwischen Antisemitismus und Toleranz; Identitätsfindung 7228 Nur die Israeliten etwas zurückgesetzt. Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Bielefeld. Von Heinrich Wilhelm Schubart, 1835 7229 Unser bißchen Recht ehrlich mit den Juden teilen. Die Juden. Von Hermann Kriege. Weser-Dampfboot, 24. Februar 1844 7330 Was wollen wir Konservativen? Ansprache an die Urwähler Minden-Ravensbergs, 1848. Flugblatt, gedruckt vom Verlag Werneburg, Lübbecke 7531 Lessing als Vorbild. Aben Esra. Schauspiel in drei Aufzügen. Von Salomon Blumenau, 1875 7632 Anstellung mit Rücksicht auf sein Glaubensbekenntnis verweigert. Nachruf auf Philipp Metz. Mitteilungen vom Deutsch-Israelitischen Gemeindebund,Nr. 19, 1888 7933 Vier Anwaltstöchter wurden getauft. Israelitisches Familienblatt, 20. Juni 1882 8234 Neuartiges Chanukkafest contra jüdischen Weihnachtsbaum. Israelitisches Familienblatt, 1. Januar 1891 8335 Das Kind des Antisemitismus. Israelitisches Familienblatt, 10. April 1891 8436 Bestellung von Pfuirufern per Flugblatt. Israelitisches Familienblatt, 20. November 1891 8637 Wilhelminischer Standesdünkel und Antisemitismus. Lebenserinnerungen. Von Wolfgang Meyer-Michael 8738 Wir können alle stolz sein Deutsche zu sein. Von Toni Herzfeld, 1914 89C. Kindheiten und Alter 9239 Im Garten Eden. Eva. Aus einer glücklichen Kindheit. Von Josefa Metz 9240 Geliebtes christliches Personal der Kindheit. Minchen Unger. Von Anna Heinemann-Wertheimer 9941 Vorahnung. Von Anna Heinemann-Wertheimer 10142 Als jüdisches „Proletarierkind“ Ende des 19. Jahrhunderts. Lebenserinnerungen. Von Hugo Rosenthal 102D. Pionierleistungen 10643 Ein Konvertit beflügelt das Bielefelder Musikleben. Heinrich Aloys Praeger. Westfalen und Rheinland. Eine Zeitschrift für alle Stände, Nr. 2, 1836 10644 Parkanlage erinnert an Fahrradpionier. Georg Rothgiesser: Firmen- und Vereinsgründer sowie erster Redakteur des „Radmarkt“. Von Arno Ley 10845 Ältestes und größtes Kaufhaus der Region. Das Kaufhaus S. Alsberg & Co. in Bielefeld, 1926 109Zweiter Teil: Unter wachsendem Antisemitismus und NS-Terror, 1918-1945 113A. Die jüdische Gemeinde, ihre Institutionen und Vertreter 11346 Von jüdischen Wandervögeln und ersten Zionisten. Fritz Mosberg 11347 Frauenehrung eher selten. Israelitisches Familienblatt, 31. Oktober 1919 11548 Ein ostjüdischer Grabstein von 1921/1934 11649 Westfalia-Loge XVI.362. Mitgliedsverzeichnis 1925 11750 Frühes Gemeindewahlrecht für Frauen. Israelitisches Familienblatt, 7. Oktober 1926 12351 Integration von Ostjuden und Zionisten durch Einheitsliste. Israelitisches Familienblatt, 26. Januar 1933 12352 Unser Weg zur jüdischen Jugendbewegung. Uri Lev-Ron 12453 „Protokoll“ einer Purimfeier vom 19. März 1927 12754 Das Verbindende in den Vordergrund rücken. Friede. Predigt zum Versöhnungstage. Gehalten in der Synagoge zu Bielefeld am 14. Oktober 1929. Von Rabbiner Dr. Hans Kronheim 12855 Bielefeld, die werdende Großstadt. Das jüdische Gemeindeleben in Bielefeld. Von Rabbiner Dr. Kronheim. Westfälische Neueste Nachrichten, 13. April 1929 13356 Der Weg über die Pfadfinderei. Gruppengedicht, nach 1930 13657 Vorstandsämter wie sein Onkel. Dr. Willy Katzenstein 60 Jahre. CV-Zeitung, 6. September 1934 13758 Ein Abschiedsgedicht. Von Berta Klarenmeyer, 1937 13859 Unfaßbar für eine Elfjährige: Ein Gotteshaus brennt. Der 9./10. November 1938. Von Erika K., Nichtjüdin 13960 Es sind beim Synagogenbrand entwendet worden. Kultusgemeinde Bielefeld an das Amt für Wiedergutmachung, Dezember 1951 14161 Antrag, den früheren Synagogen-Kastellan als rassisch Verfolgten anzuerkennen. Kultusgemeinde Bielefeld an den Kreissonderhilfsausschuß, 6. Januar 1949 14262 Bericht aus der Zeit nationalsozialistischer Verfolgung. Kultusgemeinde Bielefeld an das Landeskriminalamt in Düsseldorf, 30. November 1961 143B. Erlebt und nicht vergessen 14463 Wir gehörten zu den wenigen mit koscherem Haushalt. Fritz Mosberg 14464 Teils traditionell, teils assimiliert. Im Schatten der Vergangenheit. Von Helmut Grünewald 14665 Wie man zu sagen pflegte: Ich gehörte zur Familie. Hans X. 15666 Assimilation hatte ihre Grenzen, die jeder auf seine Weise zog. Alfred Meyer 15767 Linksliberale konnten diese Vaterlandsliebe nicht gut ausdrücken. Alfred Meyer 16168 Zu Schlappschwänzen sind die meisten von uns erzogen worden. Alfred Meyer 16369 Keinerlei Verbindung mit jüdischen Kreisen und der Gemeinde. Ludwig Kugelmann 16370 Zukunftsvision anno 1930. Am 12. Oktober 1980, also in 50 Jahren. Von Hans Meyerfeld 16471 Gesehen mit den Augen von „Zugereisten“. Ernst Heilbrunn 16772 Gewissermaßen in einem freiwilligen Ghetto: Ostjuden. Josef Laufer 17673 Eine Kindheit in Bielefeld 1925-1939. Lebenserinnerungen. Von Renate Kamp-van H. 17874 350 Jahre im Spiegel von Rassenkunde. Meine Sippe – ein Schulaufsatz. Von Ernst Cosmann, 4. Dezember 1935 19075 Verpaßte Rettungsschancen. Erinnerungen eines Pioniers aus Deutschland. von Asher Benari 19276 Das waren unsere Abschiedsworte aus der Heimat. Erinnerungen aus der Hitlerzeit. Von Margret Marflow, geb. Weiß 19477 Für den Fluchtfall immer einen Koffer vorbereitet: „Halbjuden“. Wer höb’ den ersten Stein wohl auf. Von Walter Fritz 19678 Drei Tage Auschwitz-Birkenau. Lebenserinnerungen. Von Renate Kamp-van H. 199Dritter Teil: Kultusgemeinde sowie „Ehemalige“ nach dem Holocaust, 1945-2003 203A. Wiederaufbau, Institutionen, Gemeindeleben 20379 Laerstraße 9. Wohnungsamt Bielefeld an den jüdischen Gemeindevorsitzenden, 16. Juli 1945 20380 Die Thorarollen kamen aus Werther. Undatierter Bericht der Kultusgemeinde 20381 Renaissance of Bielefeld Jewish Community. Bericht des Staff Reporters in „Pinpoint“, Zeitung der Royal Air Force, 9. Februar 1946 20582 Die jüdische Gemeinde im Wiederaufbau. Westfälische Zeitung, 4. November 1947 20783 … Wo Gerechtigkeit herrscht, ist viel Freude. Volks-Echo, 11. April 1949 20784 Dies ist die Thora … Vorspruch bei der Thoraeinholung am 16. September 1951. Von Gabriel Riesser 20985 Neuer Beginn nach Jahren des Hasses. Betraum der Kultusgemeinde eingeweiht. Westfalen-Blatt, 17. September 1951 21086 Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Von Lotte Daltrop. Unsere Schule, 1955 21087 Als Freund und Nächster begegnet. Zum Tode von Max Hirschfeld. Westfalen-Blatt, 2. Januar 1958 21388 Antisemitenausschreitungen und Gegenkundgebungen. Bericht der Kultusgemeinde an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 29. Januar 1960 21389 Sechzig Erwachsene und eine Handvoll Schulpflichtige. Gemeindevorsitzender Robert Eichengrün an Rudolf Demandt in New York, 25. November 1960 21490 Channuka. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 28. Dezember 1962 21591 Feierliche Wiedereinweihung der Synagoge. Westfälische Zeitung, 16. September 1963 21592 Gottesdienste an hohen Feiertagen. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 7. September 1970 21793 Gemeindeleben. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 18. April 1975 21894 Kein Gottesdienst mehr. Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 11. Mai 1977 21895 Stühle-Schleppen zum Schabbat. Jüdische Gemeinden in Westfalen: Bielefeld. Von Anke Klapsing-Reich. Shalom, April 2003 219B. Rückkehrer, Displaced Persons, Emigranten 22196 Heiß ersehnte Heimfahrt aus dem Ghetto. Brief des ehemaligen Stadtchemikers Dr. Ernst Goldstein an seine Familie, 6. Juni 1945 21197 Fehlgelandet, Sommer 1945 22298 Staatenlose Juden wieder minderprivilegiert? Landesverband der jüdischen Gemeinden Westfalens an den Kreissonderhilfsausschuß, 13. Januar 1947 22399 Identitätsfindung nach 25 Jahren. Ein deutscher Jude kehrt heim. Von Karen Gershon, 1963 224100 Jetzt konnten sie endlich eine Familie gründen. Artur und Berta Sachs begehen ihr 25. Ehejubiläum. Jüdische Kultusgemeinde an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 13. Mai 1966 227101 Israel als neue Heimat bietet doch kein Vergessen. Von Dieter Klocke. Freie Presse, 4. August 1966 228102 Sehnsucht nach Pumpernickel und mehr. Walter Levy. Brief an die Jüdische Kultusgemeinde, 14. November 1967 230103 Bemühen um die deutsch-israelische Verständigung. 85. Geburtstag von Ruth Florsheim. Unsere Schule 1985 232104 Von antisemitischen Angriffen geschockt. „Mein Gehirn läuft wie ein Ofen – habe Angst“. Familie auf Suche nach Heimat und Identität. Neue Westfälische, 13. August 1988 233105 Ehrenvolle Wiederaufnahme eines vertriebenen Mitbürgers. Rede des US-Chemikers Prof. Klaus Rüdenberg nach Erhalt der Bielefelder Ehrendoktorwürde am 5. September 1991 235Literaturverzeichnis 237Abbildungsnachweis 241Register 242