Weitere Informationen
VorwortEinleitung1. Zur Geschichte der Juden in Celle von der Gemeindegründung im ausgehenden 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts1.1 Geschichtlicher Abriß der Stadt Celle 1.2 Die Rechtsstellung der Juden im Rahmen der welfischen Landesherrschaft im 18. Jahrhundert1.2.1 Der persönliche Schutzbrief1.2.2 Das Schutzgeld und weitere von den Juden zu leistende Abgaben1.2.3 Exkurs: Der „Judeneid“ vor Gericht1.2.4 Die Judenverordnungen1.2.4.1 Das Verbot von Haus- und Grundstückskäufen von 17181.2.4.2 Die Handelsverordnungen von 1723 und 17331.2.4.3 Bestimmungen über jüdische Bedienstete und Handelsjuden1.2.4.4 Jüdische Heirat und jüdische Glaubensfreiheit1.2.5 Eine Beurteilung des Schutzbriefwesens und der Judenverordnungen1.3 Das Landrabbinat1.3.1 Eine staatliche Einrichtung mit zwei Gesichtern1.3.2 Rabbinatsgericht contra staatliche Gerichtsbarkeit1.4 Die Anfänge der jüdischen Gemeinde in Celle1.5 Der hannoversche Hoffaktor Leffmann Behrens und sein Einfluß auf die Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Celle1.5.1 Leffmann Behrens und seine Familie1.5.2 Leffmann Behrens‘ Bedeutung für die jüdische Gemeinde in Celle1.6 Die Größe der jüdische Gemeinde in Celle von ihren Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts1.6.1 Datenerhebung und Grauzonen1.6.2 Feststellungen zur Größe der jüdischen Gemeinde im 18. Jahrhundert1.7 Jüdische Gemeindeeinrichtungen in Celle1.7.1 Der jüdische Friedhof1.7.2 Die Beerdigungsriten der Juden in der zeitgenössisch-christlichen Kritik1.7.3 Die Synagoge1.7.3.1 Erläuterungen zu den zeitgenössischen Beschreibungen der Synagogeneinrichtung1.7.3.2 Das jüdische Gemeindeleben im Spiegel der christlichen Nachbarn sowie Beweggründe für die Zerstörung der Synagogeneinrichtung1.7.3.3 Der Bau einer größeren Synagoge 1.8 Die Organisation des jüdischen Gemeindelebens in Celle1.8.1 Die selbstgegebene rechtliche Verordnung der Juden1.8.2 Funktionsträger und Bedienstete der jüdischen Gemeinde1.8.3 Auseinandersetzungen über Reglements innerhalb der jüdischen Religionsgemeinschaft und mit der christlichen Umwelt1.9 Die Niederlassungsbedingungen für Juden in Celle1.9.1 Die „Altenceller Vorstadt“ – eine Milieubeschreibung des jüdischen Wohngebiets1.9.2 Der Hauserwerb von Juden1.10 Die Erwerbszweige und der Vermögensstand der Celler Juden1.10.1 Spezielle Handels- und Gewerbekonzessionen1.10.2 Die jüdischen Tobacks-Fabriquen in Celle1.10.3 Der jüdische Handel in Celle – die gefürchtete Konkurrenz1.10.3.1 Die Auseinandersetzungen zwischen den jüdischen Schächtern und den Celler Fleisch- und Knochenhauern1.10.3.2 Die Konkurrenz zwischen Christen und Juden in verschiedenen weiteren Handels- und Gewerbezweigen1.11 Der Umgang mit den unvergleiteten Juden: mitvergleitete Bedienstete, ortsfremde (Handels-)Juden und Betteljuden1.12 Schlußbetrachtungen zum 18. Jahrhundert2. Die Juden im Königreich Westfalen 2.1 Einleitung 2.2 Das Königreich Westfalen und die Eingliederung des Kurfürstentums Hannover 2.3 Die bürgerliche Gleichstellung der Juden2.4 Das Konsistorium der Israeliten in Kassel2.4.1 Anordnungen und Stellungnahmen des Konsistoriums der Israeliten zu verschiedenen Themen2.4.2 Die Finanzierung des Konsistoriums – Anlaß für jüdische Kritik an der Arbeit der Zentralbehörde in Kassel2.4.3 Die Rezeption der Arbeit des Konsistoriums der Israeliten2.5 Der Militärdienst – eine neue Pflicht2.6 Der Handel und das Gewerbe2.7 Die freie Wahl des Wohnorts2.8 Das Schutzgeld und andere Abgaben2.9 Das jüdische Armen- und Krankenwesen2.10 Die Zivilstandsregister der jüdischen Gemeinde in Celle2.11 Eine Beurteilung der „ersten Emanzipation“ der Juden im Königreich Westfalen am Beispiel der Stadt Celle und Umgebung2.11.1 Das Königreich Westfalen – ein Modellstaat2.11.2 Negative Grundbedingungen2.11.3 Die „erste Emanzipation“ der Juden2.11.4 Wirkungen des Konsistoriums der Israeliten2.11.5 Veränderungen in der Haltung der Christen und Juden3. Die Politik gegenüber den Juden im Königreich Hannover zur Zeit der Restauration und des VormärzDie Entwicklung der Rechtsstellung der Juden im Königreich Hannover zwischen 1813 und 18483.1 Einleitung3.2 Die „Judenfrage“ nach dem Zusammenbruch des Königreichs Westfalen3.3 Die Verhandlungen über die Rechtsstellung der Juden auf dem Wiener Kongreß3.4 Die rechtlichen Verhältnisse der Juden im Königreich Hannover nach dem Wiener Kongreß 3.4.1 Die Pflicht zur Annahme fester Familiennamen3.5 Vom Beginn der Emanzipationsdebatten bis zur Entwicklung des „Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Juden“ vom 30. September 18423.5.1 Der Bericht des Magistrats der Stadt und der Burgvogtei Celle zur Frage nach der „bürgerlichen Verbesserung der Juden“3.5.2 Die Berichte und Gutachten der Landdrosteien an das Kabinettministerium in Hannover aus den Jahren 1829 bis 18313.5.3 Die Debatten über die „Judenfrage“ in der Ständeversammlung und ihr Widerhall in den öffentlichen Diskussionen3.5.4 Die Petitionsbewegung der jüdischen Gemeinden im Königreich Hannover unter besonderer Berücksichtigung der Petition der Celler Juden3.5.5 Der weitere Verlauf der Verhandlungen über die Rechtsstellung der Juden im Königreich Hannover nach 1832 bis 1848Die Lebensbedingungen der jüdischen Minderheit im Königreich Hannover zwischen 1813 und 1848 – die Umsetzung der vom Staat Hannover gesetzten Rechtsnormen 3.6 Einleitung3.7 Die Niederlassung und der Immobilienerwerb von Juden in Celle3.7.1 Niederlassungen innerhalb der Stadtmauern von Celle3.7.2 Niederlassungen in der Altenceller Vorstadt3.7.3 Haus- und Grundstückskauf von Juden3.8 Die Erteilung des Bürgerrechts in Celle an Juden3.9 Handel und Erwerbsmöglichkeiten der Juden im Königreich Hannover3.9.1 Die Auseinandersetzungen um den Handel und die Erwerbszweige der Juden nach der Restauration der Judenverordnungen aus dem 18. Jahrhundert3.9.2 Das Vorgehen der Celler Kaufmannsgilden gegen ihre christliche und jüdische Konkurrenz in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts3.9.3 Die Eröffnung von Manufakturen durch Celler Juden im 19. Jahrhundert3.9.4 Die Zulassung von Celler Juden zu den Handwerken3.9.5 Die Akademiker unter den Juden in Celle im Königreich Hannover3.9.6 Auseinandersetzungen über den jüdischen Handel nach Veröffentlichung des „Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Juden“ im Jahr 18423.9.7 Der Umgang mit jüdischen Bediensteten, Knechten und Privatlehrern im Königreich Hannover3.9.8 Diskussionen über die Verlegung des Jahrmarkttermins an Michaelis3.10 Das Schutzbriefwesen im Königreich Hannover – zugleich ein Einblick in die Vermögensverhältnisse der Celler Judenschaft3.11 Eine Zwischenbilanz zur Vorgehensweise bei der praktischen Umsetzung der „Judengesetzgebung“3.12 Das jüdische Gemeindeleben im Königreich Hannover3.12.1 Das Landrabbinat im Königreich Hannover3.12.2 Die Verordnungen zum jüdischen Gemeindeleben und ihre Auswirkungen 3.12.2.1 Die Synagogenordnung des Landrabbiners Nathan Adler von 18323.12.2.2. Die Bildung von Synagogengemeinden wegen des staatlich verordneten Parochialzwangs 3.12.3 Die Reform des jüdischen Schulwesens im Königreich Hannover3.12.3.1 Die Einrichtung der jüdischen Gemeindeschule in Celle3.12.3.2 Die wechselhafte Geschichte der jüdischen Gemeindeschule in Celle und ihrer Lehrer von 1835 bis 18553.12.3.3 Die Gemeindeschulen der anderen Synagogengemeinden im Landdrosteibezirk Lüneburg im Vergleich3.12.4 Die innerjüdische Gemeindeverwaltung und ihre Funktionsträger in Celle nach 18143.12.4.1 Der jüdische Schächter, Vorsänger und Aushilfslehrer Herz Baruch3.12.5 Das jüdische Armenwesen und die Versorgung von gemütskranken Juden3.12.6 Die Entbindungsanstalt von Celle und die durch ihre Existenz auftretenden Probleme für die Celler Judenschaft4. Die Ergebnisse der Untersuchung4.1 Die rechtlichen Rahmenbedingungen4.2 Das Schutzbriefwesen4.3 Niederlassungen von Juden in Celle und ihr Immobilienerwerb4.4 Jüdische Handels- und Erwerbszweige4.5 Das jüdische Gemeindeleben4.6 Die jüdischen Gemeindeämter und die innerjüdische Gemeindeverwaltung4.7 Veränderungen des Lebens der Juden im christlichen Umfeld5. Quellen- und Literaturverzeichnis5.1 Quellen5.1.1 ungedruckte Quellen5.1.2 gedruckte Quellen5.2 LiteraturPersonenregisterOrtsregister.In Celle ließen sich die ersten Juden um 1670 nieder. Wie entwickelte sich das religiöse und wirtschaftliche Leben vor dem Hintergrund des rigiden Schutzbriefwesens und der zahlreichen Gesetze und Verordnungen, mit denen die christliche Obrigkeit alle Lebensbereiche der Juden zu reglementieren versuchte? Welche Auswirkung hatte die erste bürgerliche Gleichstellung der Juden während des Königreichs Westfalen? Wie wirkten sich die Diskussionen des Vormärz aus? Diese Fragen über die Lebensbedingungen und Entfaltungsmöglichkeiten der Juden bis zur Emanzipationsgesetzgebung von 1848 beleuchtet der Band. Besonderes Augenmerk gilt der Frage, ob die Juden die ihnen zugedachte Rolle als in allen Bereichen reglementierte „Objekte“ im täglichen Leben annahmen oder ob sie versuchten, auf die von außen vorgegebenen Lebensbedingungen Einfluß zu nehmen und eigene Interessen durchzusetzen. Im Mittelpunkt steht das christlich-jüdische Mit- und Gegeneinander und die Entwicklung des jüdischen Gemeindelebens in einer der Celler Vorstädte.Die Erfahrungen und das Leben der jüdischen Minderheit in Celle inmitten des christlich geprägten Umfelds werden unter rechts-, wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Aspekten dargestellt. Die Darstellung setzt mit der Konstituierung der jüdischen Gemeinde in Celle im ausgehenden 17. Jahrhundert ein und verfolgt ihre Entwicklung bis zur Emanzipationsgesetzgebung im Jahre 1848. Dabei wird die entscheidende Wendeepoche um 1800 genauer untersucht.So wird es möglich, das Leben und Handeln der Juden und das christlich-jüdische Mit- und Gegeneinander vor dem Hintergrund der stark wechselnden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu betrachten: Entstehendes jüdisches Leben in der Residenzstadt Celle unter absolutistischer Herrschaft, die Weiterentwicklung der Gemeinde im Ancien Regime bis zum Beginn der Aufklärung, die Celler Juden während der Umbrüche unter französischer Fremdherrschaft im Königreich Westfalen, dessen Gesetze die Juden zum ersten Mal auf deutschem Boden den Christen gleichstellte, sowie das jüdische Leben in Celle unter der reaktionären Regierung des Königreichs Hannover zur Zeit der Restauration und des Vormärz, als die Lebensbedingungen für die Juden durch die Gesetzeslage in überwunden geglaubte Verhältnisse zurückfielen. Bei allen Fragestellungen zum jüdischen Leben in Celle werden die Juden nicht nur als Objekte der Gesetzgebung, sondern auch als handelnde Subjekte betrachtet.Es werden vereinzelte jüdische Quellen mit den Äußerungen der christlichen Obrigkeit zu einem Bild innerjüdischen Lebens in Celle zusammengefügt, das die Zustände im 18. und 19. Jahrhunderts deutlich erkennen läßt. Die besonderen Verhältnisse in Celle werden in den größeren Rahmen des Zusammenlebens von Christen und Juden gestellt.