Als Sozialist und Kommunist unter vier Regimes

Heppner, Christian

Als Sozialist und Kommunist unter vier Regimes

Die Memoiren des ersten niedersächsischen Sozialministers Karl Abel (1897-1971)

Band-Nr 67
Auflage 1. Auflage
Umfang 408 Seiten
Einband gebunden
erschienen 20.11.2008
Bestell-Nr 0677
ISBN 978-3-89534-677-4
Preis 29,00
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Schuhmacher und Bergmann, Ladenbesitzer und Innungsmeister, Gewerkschafts- und Parteifunktionär, Landtags-, Kreistags- und Stadtratsmitglied, KZ-Insasse, Soldat beider Weltkriege, erster und einziger kommunistischer Minister, der je einer Regierung im Land Niedersachsen angehörte – in seiner 1963 geschriebenen Autobiographie wirft Karl Abel den Blick zurück auf ein politisches Leben, das bewegter kaum hätte sein können. Von der sozialdemokratischen Gewerkschaftsjugend in den Rotfrontkämpferbund, vom Sachsenhausener Todesmarsch in die hohe Politik der Nachkriegszeit, vom Engagement für die Verfolgten des Nazi-Regimes in die Resignation über die neuerliche IIlegalität der KPD führte sein Weg. Ein subjektiver Blick auf das politische Geschehen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, stets anschaulich nah am Geschehen und überraschend frei von ideologischem Überbau.

Über den Autor

Karl Abel, geb. 1897, entstammt einer sozialdemokratischen obernkirchener Bergarbeiterfamilie. Nach der Novemberrevolution wechselte der Gewerkschafter, Schuhmacher und Bergarbeiter von der Sozialistischen Arbeiterjugend zur KPD. Eine gewalttätige Demonstration im Kurhotel Bad Eilsen brachte ihn 1924 ins Gefängnis. Im gleichen Jahr wurde er Stadtratsmitglied und Abgeordneter des Preußischen Landtags, später auch Kreistagstagsmitglied sowie Gewerkschaftssekretär, Organisator des Rotfrontkämpferbunds und Auslands-Parteigesandter der KPD.Ab 1933 folgten mehrfache Verhaftungen und Misshandlungen; fast vier Jahre überlebte Abel in Gefängnissen und im KZ Sachsenhausen. Erst auf dem 'Todesmarsch' des Lagers kam er 1945 frei.Nach 1945 kehrte Abel umgehend ins politische Leben zurück, wurde Sozialminister in Kopfs erstem niedersächsischen Allparteienkabinett und blieb es auch nach der ersten freien Landtagswahl 1947 – bis zur Demission in der Affäre um angebliche Kriegsverbrechen Kopfs 1948. Noch bis 1951 gehörte er dem Landtag, bis 1952 dem Kreistag Grafschaft Schaumburg und bis 1956 dem Stadtrat Obernkirchen an. Zugleich wirkte er als Mitbegründer und Vorstandsmitglied der niedersächsischen VVN – Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Nach dem KPD-Verbot 1956 musste Abel sein politisches Engagement vor Gericht verantworten und um Entschädigung für die durch KZ-Haft ruinierte Gesundheit kämpfen. Von Prozessen und internen politischen Querelen ermüdet, starb er 1971 in Obernkirchen.http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Abel

Inhaltsverzeichnis

Vorwort • 7Einführung • 9Memoiren: Biographie als Sozialist und Kommunist • 37Einleitung • 38Revolution Gestern und Heute! • 39Kindheit und Jugend • 42Erste Lehr- und Arbeitsjahre • 53Im Ersten Weltkrieg • 59Als Jugendfunktionär in Bergarbeiterverband und KPD • 64Demonstration in Bad Eilsen 1923 • 73In Sportverein und Reichsbund, Stadtrat und Kreistag • 87Kreis Grafschaft Schaumburg • 92Im Preußenparlament 1924-1932 • 142Parteiarbeit in Hannover und Bielefeld • 161Gewerkschaftsarbeit in der RGO – Streiks in Mansfeld und Blankenburg • 170Fritz Haarmann, Erich Schmidt und Berthold Karwahne • 183Politische Arbeit im Gau Hannover-Braunschweig • 193Lohngeldraub in Blankenburg und Affäre August Bartels • 197In der RGO-Reichsleitung – Zuspitzung am Ende der Weimarer Zeit • 202Internationale Gewerkschafts-Arbeit • 206Verhaftung und Geschäftsgründung • 213Im KZ Sachsenhausen • 218Entlassung und Kriegseinsatz • 235Ausmusterung 1941 • 252Erneute Verhaftung – Der Mitkämpfer Georg Bartels • 262Wieder in Sachsenhausen • 265Auf dem Todesmarsch • 277Ankunft in Berlin und Wiederaufbau des Parteibezirks Hannover • 282Eduard Wald: Das Zuchthaus Brandenburg und der faschistische Strafvollzug • 288Rückkehr nach Obernkirchen • 307Als Landtagsmitglied und Minister im neuen Land Niedersachsen • 316Probleme in der KPD-Fraktion und Rücktritt als Minister • 334Arbeit in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) • 342Schluss • 357Dokumentenanhang: Bilder und Dokumente aus einem politischen Leben • 359Zeitleiste • 377Abkürzungsverzeichnis • 380 / Gedruckte Quellen und Literatur • 381 / Abbildungsnachweis • 391Index der Orte • 392 / Index der Personen • 397