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Geistliche, die sich unter den Augen ihrer Pfarrkinder oder in klösterlicher Abgeschiedenheit über die Gebote der Kirche hinwegsetzten, gehören zu den beliebtesten Schwankfiguren des Spätmittelalters. Auch in den mittelhochdeutschen Mären begegnet der Leser den 'Wölfen in der Kutte', die sich durch Habgier, Korruption, Hochmut und v.a. durch sexuelle Zügellosigkeit auszeichnen. Der Vergleich mit seinen Amtskollegen in den altfranzösischen 'Fabliaux', dem 'Decameron' und den 'Canterbury Tales' offenbart die charakteristischen Merkmale des Pfaffen in der deutschen Märendichtung. Die Kategorisierung des Märenklerus nach Welt- und Klostergeistlichkeit, hierarchischer Stellung und Ordenszugehörigkeit ermöglicht eine differenzierte Beschreibung der Pfaffenfigur, die manches Pauschalurteil der älteren Forschung revidiert.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort • 91. Einleitung • 112. Die spätmittelalterliche Kirche • 243. Der Antiklerikalismus des Spätmittelalters • 364. Die Kritik an der Geistlichkeit in den Mären • 555. Die positive Darstellung der Geistlichkeit • 1826. Die Zusammensetzung des Klerus in den Mären • 1967. Die Darstellung der Geistlichkeit und ihre Stilmittel • 2808. Schluss • 324Literatur • 333Textregister • 363