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Seit dem Mittelalter glaubte man, die sterblichen Überreste des sächsischen Adeligen Widukind seien in der Stiftskirche Enger geborgen. Ein stichhaltiger Nachweis, dass er in dieser Kirche seine letzte Ruhestätte gefunden hat, ist bislang aber nicht gelungen.
In den 1970er Jahren wurden in Gräbern in unmittelbarer Nähe des Altars drei männliche Skelette gefunden. Eine aktuelle Untersuchung datiert diese mithilfe der Radiokarbonmethode. Die Ergebnisse werden von Experten aus Physik, Biologie (Anthropogenetik), Archäologie und Geschichte diskutiert: Der vorliegende Band datiert die Gebeine und die Bestattungen sowie das Alter des ersten Kirchenbaus in Enger früher als bisher angenommen. Pflegte die Gründerfamilie der Stiftskirche in Enger schon im 8. Jahrhundert Kontakt zu Christen? War sie vielleicht sogar schon vor dem Kommen der Franken christlich? Infolge dieses von den schriftlichen Quellen abweichenden Bildes gilt es zu klären, wie die neuen Erkenntnisse in das Bild der Abläufe vor und um 800 eingefügt werden können.
Die Herausgeber:
Olav Heinemann, geboren 1970 in Gelsenkirchen-Buer.
Studium der Geschichte und Anglistik in Münster und Duisburg-Essen. Promotion 2015. Seit 2024 Leiter des Widukind Museums in Enger.
Veröffentlichungen zur Geschichte Widukinds, Genealogie und Heraldik.
Regine Krull, geboren 1958 in Bielefeld.
Studium: Geschichtswissenschaft und Biologie in Bielefeld. 1988–2024 Leiterin des Widukind-Museums Enger.
Veröffentlichungen zur Geschichte Bielefelds, Herfords und Engers.