Geschichte der Bruderschaften und Gilden in der Stadt Kalkar

Kistenich, Johannes

Geschichte der Bruderschaften und Gilden in der Stadt Kalkar

Geschichte der Bruderschaften und Gilden in der Stadt Kalkar

Band-Nr 14
Auflage 1. Auflage
Umfang 264 Seiten
Einband gebunden
erschienen 11.11.2005
Bestell-Nr 0594
ISBN 978-3-89534-594-4
Preis 24,00
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Seit dem Mittelalter prägen Bruderschaften und Gilden (Zünfte) das gesellschaftliche, kirchliche und wirtschaftliche Leben der Stadt Kalkar maßgeblich. Dort entstanden von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts neben vier religiösen Bruderschaften an der St. Nicolaikirche und dem Dominikanerkloster weitere sechs der Zünfte (Gilden) und vier der Schützengesellschaften. Seit dem 17. Jahrhunderts fand darüber hinaus ein neuer Typus von Bruderschaften Eingang, die von der Amtskirche bestätigt und beaufsichtigt waren. Sie zielten auf die religiöse Disziplinierung der Bevölkerung, die Verinnerlichung konfessionell geprägter Frömmigkeit und eine christkatholische Lebensführung ihrer Mitglieder. Diese Korporationen beeinflussten gemeinsam mit dem um 1900 aufblühenden kirchlichen Vereinswesen das katholische Milieu der Stadt.Das Buch beschreibt erstmals auf der Grundlage von Quellen aus staatlichen, kommunalen und kirchlichen Archiven sowie der umfangreichen Überlieferung der Korporationen selbst die Geschichte der Bruderschaften und Gilden Kalkars von ihrem Entstehen bis in die Gegenwart. Zentrale Abschnitte beschäftigen sich mit den Aufgaben, Tätigkeiten und Zielen der Korporationen, ihren Mitgliedern, den Ämtern und Funktionen sowie ihrem Inventar. Ein Anhang bietet die Listen führender Funktionsträger der Bruderschaften und Gilden als Grundlage für weitere familienkundliche oder sozialgeschichtliche Studien zur Stadt Kalkar.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 91 Einführung 132 Quellenlage und Forschungsstand 233 Entstehung der Bruderschaften und Zünfte 303.1 Erste Phase: Spätmittelalter und beginnende Frühneuzeit (14.–16. Jahrhundert) 303.1.1 Vorwiegend kirchlich/religiös-gesellig ausgerichtete Bruderschaften ohne Anlehnung an Zünfte oder Schützengesellschaften 303.1.1.1 Marienbruderschaft (Bruderschaft Unserer Lieben Frau) 303.1.1.2 (Ältere) Nikolausbruderschaft 333.1.1.3 Vinzenzbruderschaft und Rosenkranzbruderschaft der Dominikaner-Observanten 353.1.1.4 Von der Annenbruderschaft zur Zunftbruderschaft der Schneider und Schröder 373.1.2 Zünfte – Zunftbruderschaften 413.1.2.1 Wollweberzunft – Severusbruderschaft 413.1.2.2 Schmiedezunft – Eligiusbruderschaft 473.1.2.3 Schuhmacherzunft – Crispin- und Crispinianusbruderschaft 513.1.2.4 Brauerzunft – Stephanusbruderschaft 523.1.2.5 Leineweberzunft – Katharinenbruderschaft 553.1.3 Schützengesellschaften – Schützenbruderschaften 553.1.3.1 Die drei älteren Schützengesellschaften – Georgs-, Antonius-, Sebastianusbruderschaft 553.1.3.2 Die jüngste mittelalterliche Schützengesellschaft – Jakobusbruderschaft 613.1.4 Zwischenresümee 643.2 Zweite Phase: Von der katholischen Reform bis zur Französischen Revolution 693.2.1 Erzbruderschaften 693.2.1.1 Jesus-Maria-(Josef-)Bruderschaft (Christenlehr-Bruderschaft) 713.2.1.2 Marianische Liebesversammlung 723.2.1.3 Todesangst-Christi-Bruderschaft (Agonia Christi) 723.2.2 Nachzügler: Zunft der holzverarbeitenden Gewerbe (und des Baugewerbes) – Josefsbruderschaft 733.2.3 Gescheiterte weitere Zunftbildungen und das Ende des Zunftzeitalters 753.2.4 Noch ein Nachzügler: Hubertus-Bruderschaft – 5. Schützenbruderschaft? 763.3 Krise und Neuorientierung – Die Umwandlung der Zunft- und Schützenbruderschaften während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 773.4 3. Phase: Neue Bruderschaften des 19. und 20. Jahrhunderts – ein Überblick 793.4.1 Mäßigkeitsbruderschaft 803.4.2 Ludgerusbruderschaft 803.4.3 „Missionsbruderschaften“ 813.4.4 Katholisches Vereinswesen um 1900 823.4.5 Neue Nikolausbruderschaft 844 Mitglieder 854.1 Aufnahmebedingungen 854.2 Aufnahmeverfahren 874.3 Alter beim Eintritt 904.4 Beitrittsgelder 904.5 Sonderfall: Unentgeltlicher Eintritt von Söhnen der Vorsteher 944.6 Aufnahmestopp und Mitgliederwerbung 954.7 Zahl der Mitglieder und Zusammensetzung des Personenkreises 974.7.1 Religiös-kirchliche Bruderschaften 974.7.2 Schützengesellschaften und -bruderschaften 1024.7.3 Zünfte und Zunftbruderschaften 1064.8 Mehrfachmitgliedschaften 1134.9 Austritt und Ausschluss aus der Bruderschaft 1145 Ämter 1166 Aufgaben und Ziele der Korporationen 1316.1 Schützengesellschaften 1316.2 Regulierung des Gewerbelebens durch die Zünfte 1366.3 Armenfürsorge 1416.3.1 Neuorientierung in der Armenfürsorge nach dem Zweiten Weltkrieg 1456.4 Unterstützung von Missionsprojekten 1466.5 Weitere Spendenprojekte 1476.6 Gemeinsames Gebet 1486.7 Bruderschaftsmahl 1536.7.1 Versammlungsort 1566.7.2 Geselligkeit zwischen Spiel und gesellschaftspolitischer Debatte 1576.8 Bruderschaften und Gilden als Auftraggeber und Finanziers von Kunstwerken 1586.9 Reisen, Pilger- und Wallfahrten 1607 Einkünfte 1637.1 Immobilienbesitz 1637.2 Finanzbeziehungen Stadt – Bruderschaft/Zunft 1657.3 „Mitgliedsbeiträge“ und Umlagen 1667.4 Versteigerungen 1677.5 Sonderfall: Josefsgilde 1688 Inventar 1698.1 Fahnen 1698.2 Schützensilber 1748.3 Schärpe, Stola, Kette 1749 Korporationsübergreifende Strukturen 1779.1 Anschluss an überregionale Vereinigungen 1779.2 Kooperation der Kalkarer Bruderschaften und Gilden 178Anhang: Führende Funktionsträger der Korporationen 181Annenbruderschaft – Schneider-/Schröderzunft 182Antoniusbruderschaft 184Crispinus- und Crispinianusbruderschaft – Schuhmacherzunft 190Eligiusbruderschaft – Schmiedezunft 192Georgsbruderschaft 208Jakobusbruderschaft 214Josefsbruderschaft – Schreinerzunft 218Katharinenbruderschaft – Leineweberzunft 223Marienbruderschaft 224Neue Nikolausbruderschaft 225Sebastianusbruderschaft 226Severusbruderschaft – Wollweberzunft 230Stephanusbruderschaft – Brauerzunft 232Personenregister 243