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Im Jahr 1956 begann in Schleswig-Holstein der physische Aufbau der Bundeswehr. Gemäß Artikel 87a des Grundgesetzes handelte es sich dabei um eine Angelegenheit des Bundes: »Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf.« Dennoch fand der Streitkräfteaufbau zwangläufig in den Ländern statt, war folglich ein Unternehmen, das in vielerlei Hinsicht zwischen Bund und Land abgestimmt werden musste. Die Länder verfolgten dabei ganz andere Interessen als der Bund, für den die Stationierung in erster Linie verteidigungsstrategischen Erfordernissen genügen musste.
Am Beispiel des Bundeslandes Schleswig-Holstein wird untersucht, inwieweit in der konkreten Umsetzung der Verteidigungsplanung die Interessen der Landesregierung eine Rolle spielten und ob das Land Einfluss auf die Stationierungsvorhaben genommen hat. Das Buch ermöglicht einen Überblick über die Interaktion zwischen Bundespolitik und Landespolitik in der Aufbauphase der Streitkräfte und nimmt dabei auch die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Streitkräfteaufbaus in den Blick.
Korvettenkapitän Dr. Leonie Hieck. 1983 geboren in Flensburg. Museumsreferentin des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam