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Der Tagungsband vereinigt die Vorträge des Symposions „Formen und Dimensionen der Resilienz unter deutscher Besatzung 1939–1945. Hans Georg Calmeyer im Kontext der NS-Verwaltung“ des Museumsquartiers vom 6. und 7. Oktober 2022 im Osnabrücker Rathaus.
Die Beiträge verorten das Handeln Hans Georg Calmeyers im Kontext des deutschen Besatzungsregimes. Ausgehend von den strukturellen Rahmenbedingungen der NS-Verwaltung in den besetzten Gebieten beleuchten die Aufsätze am Beispiel Calmeyers und anderer Akteure exemplarisch Strategien sowie Möglichkeiten und Grenzen ihres Rettungshandelns im besetzten Europa zwischen 1939 und 1945 sowie Fragen der Erinnerungskultur, also des Umgangs des Einzelnen und der Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte. Die abschließende Podiumsdiskussion rückt Fragen des Erinnerns und der Vermittlung historischen prosozialen Handelns in der Gegenwart in den Mittelpunkt.
Der Osnabrücker Hans Georg Calmeyer (1903–1972) arbeitete während des Zweiten Weltkriegs in den besetzten Niederlanden innerhalb der deutschen Besatzungsverwaltung. Durch seine Tätigkeit konnte er knapp 3.000 Jüdinnen und Juden vor dem sicheren Tod retten, beschied allerdings auch einige hundert Fälle negativ.
Die Herausgeber:
Thomas Brakmann, Archivar und Historiker, ist seit 2017 an der Abteilung Osnabrück des Niedersächsischen Landesarchivs tätig, die er seit 2020 leitet. Gleichzeitig ist er Teil des Redaktionsteams der Osnabrücker Mitteilungen und des Osnabrücker Geschichtsblogs.
Thorsten Heese, Historiker, Kurator für Stadt- und Kulturgeschichte am Museumsquartier, Lehrbeauftragter für Museumsdidaktik und Museumspädagogik an der Universität Osnabrück, Verfasser verschiedener Schriften zur Museologie und Geschichtsdidaktik sowie zur Regional-, Kolonial-, Migrations- und NS-Geschichte.